Lehrgang Supervision

Lehrgang Supervision |
Theorieteil SV-Liste des ÖBVP

 

 

Um als Psychotherapeut*in in die Supervisor*innen-Liste des ÖBVP aufgenommen zu werden, sind unter anderem 120 Arbeitseinheiten (AE) Theorie verpflichtend. Genau diese 120 AE bieten wir in Kooperation mit TAO kompakt an. Hier ist die genaue Beschreibung des ÖBVP zu finden: Anforderungen Supervisor*innen Liste ÖBVP. Die Seminare können einzeln oder als Paket gebucht werden.

 

Key facts:

Dauer: jeweils 2,5 Tage | 2 Tage Präsenz und 4h online | 24 AE

Termine:
01. – 02. März 2024 | Gruppendynamik | Strobl
19. – 20. April 2024 | Entwicklungen in der Arbeitswelt | Bad Ischl
20. – 21. Juni 2024 | Rollenverständnis als Supervisor*in | Strobl
12. – 13. Juli 2024 | Organisationstheorien | Bad Ischl
19. – 20. September 2024 | „andere“ anerkannte Psychotherapiemethode | Strobl

Referenten:
Dr. Walter Schlögl
Mag. Stefan Süß
MMag. Alexis Zajetz

Seminargebühr:
pro Seminar € 545,- (inkl. Vormittags- und Nachmittagsverköstigung und unbegrenzt Café)
pro gebuchtem Seminar mehr gibt es 4% Ermäßigung: beim 2. Seminar also 4%, beim 3. Seminar 8%, beim 4. Seminar 12% und beim 5. Seminar 16%.

Zielkund*innen:
Psychotherapeut*innen

 

Inhalte:

Gruppendynamik
Wie stark begleitet uns die Dynamik in Gruppen seit der Schulzeit an den verschiedensten Stellen; und beschäftigt uns spätestens wieder bei der Gruppensupervision. Wir klopfen in diesem Seminar gängige Theorien im Bereich Gruppe auf ihre Brauchbarkeit im Kontext der Supervision ab (Gruppenphasen, Gruppenphänomene, Rollen in Gruppen, Konflikte, informelle Leiter*innen, Widerstände). So wie in den anderen Seminaren dieses Lehrganges gehen wir davon aus, dass einige der Teilnehmer*innen jahrelange Erfahrung im Metier haben und wir dadurch eine Vielzahl praxisrelevanter Beispiele diskutieren können. Hier finden Sie übrigens bei Interesse eine Anwendung von Schindlers Rangdynamik für das Thema „Führung“ im Bergsport (gut verallgemeinerbar): Rangdynamik am Berg. Ein Schmankerl, das vielleicht weniger bekannt ist, sind Otto Kernbergs Ideen zu „Ideologie, Konflikt und Führung“ mit dem Untertitel „Psychoanalyse von Gruppenprozessen und Persönlichkeitsstruktur“, ein kleiner Ausflug in eine sehr tiefe Möglichkeit Gruppenprozesse zu verstehen.

 

 

Entwicklungen in der Arbeitswelt
Viele Ausformungen von Spannungen und Konflikten, die in Supervisionen zutage treten, sind oftmals direkte oder indirekte Auswirkungen von Veränderungen in der Arbeitswelt. Manche dieser Veränderungen treten schleichend auf, andere wiederum sehr abrupt und direkt. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, kann Supervision auch als Beitrag dazu verstanden werden Reflexionsräume für die Erarbeitung individueller Strategien auf dem Kontinuum zwischen Anpassung und Widerstand zu eröffnen.

In diesem Workshop wollen wir uns auf die Spur aktueller Veränderungen von Rahmenbedingungen, Mindsets und organisationalen Ansätzen heften, wie zum Beispiel…

  • Aus- und Nachwirkungen der Pandemie
  • Arbeitskräftemangel und die Versuche gegenzusteuern (Employer-Branding, Retention-Management)
  • Generationsübergreifendes Arbeiten (Wertewandel, Generation Y, …)
  • Diversity
  • Agilität & Selbstorganisation
  • Beschleunigung auf allen Ebenen
  • CSR und Wirtschaftsethik
  • Postwachstumsökonomie
  • Renaissance von Sinnfindung (Authentische Anliegen oder „Purpose-Geschwätz“?)

 

Rollenverständnis als Supervisor*in
Viele der Teilnehmer*innen werden bereits jahrelange Erfahrung als Supervisor*in haben. Dieses geballte Wissen für alle nutzbar zu machen, wird ein Teil des Seminares sein: es wird dabei um interessante Verläufe von Einzel- und Gruppensupervisionen gehen, um Fallstricke in Supervisionen und aus der Erfahrung heraus besonders gute Tools. Wir werden uns aber auch systematisch (bei Wunsch und Interesse) mit folgenden Themen beschäftigen:

Auftragklärung, Kommunikation am Anfang, Zielvereinbahrung
„In´s offene Messer laufen“, was ist wichtig beim Einstieg
Vorgesetzte als Teil der Supervision?
Dynamiken in Teams & Organisationen
niemand sagt was – unsagbare Konflikte
„schwierige“ Teammitglieder
wem gegenüber loyal sein | Auftraggeber vs. Supervisanden?

Gehen Sie insgesamt davon aus, dass uns bewusst ist, dass manche/einige der Teilnehmer*innen des Seminares Vollprofis sind und wir unser Bestes geben werden, dass für jeden etwas dabei ist. Es wird an manchen Stellen eher den Charakter von Fachdiskussionen haben weniger von „Unterricht“. Auf der anderen Seite: damit soll kein Druck entstehen für Kolleg*innen mit weniger Erfahrung, Sie werden auf Ihre Kosten kommen!

 

 

Organisationstheorien

In der Arbeit von Supervisor:innen taucht früher oder später die Frage auf, wie denn die jeweils vorgefundenen Organisationsstrukturen auf das Verhalten und insbesondere auf die Zufriedenheit der Menschen in diesen Organisationen wirken. Wenngleich diese Frage nicht leicht und schon gar nicht monokausal beantwortbar ist, sollten die Wechselwirkungen zwischen Struktur und Verhalten in der Arbeitswelt in diesem Workshop etwas genauer beleuchtet werden.

Sie erhalten einen Überblick über Organisationsformen und -struturen. Insbesondere der unverkennbare Trend von „klassischen“ Organisationsstrukturen hin zu „agilen“, stärker auf Selbstorganisation setzenden Organisationsdesigns in seinen Auswirkungen auf organisationspsychologisches bzw. supervisorisches Arbeiten wird näher beleuchtet (Stichworte „VUCA-World“, (Betriebs-)Systeme Soziokratie, Holokratie, Scrum, .).

Bei Interesse werden auch Einblicke in reale Organisationsentwicklungs-Fälle mit Fokus auf die darin gestellten betrieblichen Anforderungen gegeben.

Mögliche Inhalte sind daher…

  • Organisationsformen und -Modelle im Wandel
  • Skizzen zu Unternehmenskultur, Führungskultur, Teamkultur, Organisation und Umwelt
  • Auftragsklärung in komplexen Organisationsprojekte
  • Grundlegende Beratungsmodelle für den Einsatz organisationsspezifischer Fragestellungen
  • Skizzen zu Change Management
  • Ausgewählte Organisations(entwicklungs)modelle in der praktischen Anwendung

 

 

„Andere“ anerkannte Psychotherapiemethode
Der genaue Text im PDF des ÖBVP lautet: „andere anerkannte fachspezifische Psychotherapiemethoden als die bereits erlernte“. Es werden bei diesem Seminar zwei Kursleiter mit verschiedenen Methoden anwesend sein (Alexis Zajetz für die Katathym-Imaginative Psychotherapie und Stefan Süss für die Integrative Therapie), so ist gewährleistet, dass alle die Möglichkeit haben eine „andere“ Methode kennen zu lernen.

Wir werden dabei das Augenmerk auf den Zusammenhang mit dem Thema Supervision legen. Beide Methoden bieten einiges an guten Tools, die im Rahmen einer Supervision gewinnbringend verwendet werden können. Daneben soll es aber auch um eine gute Einführung in die wesentlichen Elemente der jeweiligen Methode gehen, wir werden also einiges an Imaginationen erleben und im Sinne der Integrativen Therapie auf verschiedene Weise bewegt werden. Nutzen Sie die Gelegenheit eine neue Methode mit ihren Tools kennen zu lernen.